Vierter Expeditionstag – 4. Januar 2006 Am Vormittag starteten wir gleich an der Pension in Magura mit unserer Wanderung. Ziel war der Bergrücken zwischen Magura und Zarnesti, knapp 1300 m hoch. Hier wurden vor allem im Winter auch immer wieder Wolfsspuren gesehen, obwohl die Siedlung sehr nahe ist.
Heute begleitet uns Leonard aus der Pension, der seinen Hund Asta an der
Leine führt. Als wir fast den Berg erklommen haben – ein recht steiler
Aufstieg über Wiesenpfade – holt uns ein weiterer Hund mit fröhlichen
Schwanzwedeln ein. Es ist der Benno, ein junger Rüde, der von den
Pensionsbetreibern Fam. Kurmes verletzt gefunden und aufgenommen wurde und
nun quasi dort zu hause ist. Er ist verspielt und ohne Leine, für uns
leider völlig fehl am Platze. Er zerstört alle eventuellen Wildspuren,
weil er ständig voraus, zurück und um uns herum läuft! Als sich dann
auch noch seine alte Wunde öffnet und er zu hinken beginnt, entschließen
wir uns doch zur Umkehr. Also den Berg wieder hinunter, zurück an die
Pension. Nach gut 90 Minuten stehen wir wieder am Ausgangspunkt und
liefern Leonard zusammen mit Asta und Benno am Haus ab. Nun fahren wir mit dem Auto nach Zarnesti, kaufen dort ein großes Stück Käse und besuchen die ehemalige CLCP-Station einige km westlich des Ortes gelegen. Dort leben Poiana und Crai, zwei Wölfe, die im Rahmen des Projektes von Menschen aufgezogen wurden, in ihrem Gehege. Wir besuchen sie und der Käse – eine begehrte Nascherei – wird verfüttert! Es ist immer wieder aufregend, diesen Tieren so nah zu kommen. Leider werden sie nur selten von Menschen besucht und fühlen sich bestimmt verlassen, denn zu Zeiten des Projektes waren immer Menschen in der Nähe. Sie freuen sich nun umso mehr, wenn eine Abwechslung wie wir auftaucht. Ganz besonders aber über den Besuch vom Peter. Er hat sie damals mit aufgezogen und viel Zeit mit ihnen verbracht. Darüber hat er ein Kinderbuch mit dem Titel „Wolfswelpen“ geschrieben, das er im März 2006 veröffentlicht. Wir laufen dann vom Wolfsgehege auf dem angrenzenden Bergrücken weiter Richtung Westen, in der Hoffnung, hier Spuren zu finden. Von Hunden gibt es diese reichlich, wir finden beim WPT010 auch eine mögliche Wolfsspur, die aber sehr schwer zu beurteilen ist. Dann treffen wir im Wald auf Bauern, die Holz einschlagen. Damit ist in dieser Gegend kaum noch etwas an interessanten Wildspuren zu erwarten und wir beschließen, umzukehren. So treten wir gegen 14.30 Uhr den Rückweg an und freuen uns schon, noch einmal unsere Freunde Poiana und Crai zu besuchen – leider auch das letzte mal – wer weiß? Nachdem auch der letzte Käse verfüttert und unser Film vollgeknipst ist, geht es mit dem Land-Rover wieder auf die Holperpiste und nach Zarnesti zurück. Von da aus bringt uns Peter durch die Schlucht nach Magura und so klingt der Tag mal etwas entspannter aus. Wir gingen heute etwa 8,5 km und hatten dabei nur vormittags einige anstrengende Höhenmeter (etwa 250m) zu bewältigen. |
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In Magura auf der Dorfstraße Gleich gibt es feinen Käse für die Wölfe! Besuch bringt Abwechslung für Poiana und Crai |
Track-Aufzeichnung
per GPS-Empfänger:
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Der Weg der Wölfe - ein Wildtiermanagement-Projekt von Peter Christoph Sürth # Bericht zur Feldforschung im Januar 2006 - Rolf Burkhardt |