Ein
Urlaub in den Karpaten im Frühsommer 2005
Angeregt durch die Lektüre
eines Buches über Wölfe von Christoph Promberger stießen wir auf ein Projekt
über freilebende Großraubtiere in Europa. Dieses Projekt lief 6 Jahre in den
rumänischen Karpaten und beschäftigte sich mit dem Bestand und dem
Zusammenleben von Tier und Mensch in einer Region, die einzigartig für
europäische Verhältnisse ist. Denn in den Wäldern der Karpaten gibt es sie noch
– die „Big Five“ – das sind Bär, Wolf, Luchs, Wildschwein und Rothirsch.
Wir suchten also nach einer
Möglichkeit, diese Natur kennenzulernen und fanden den Beginn eines „sanften“
Tourismus für dieses Gebiet in Südost-Europa.
Über das Reisebüro „Kolibri“
buchten wir eine Woche Natur- und Wanderurlaub in den Südost-Karpaten. In der
Nähe der großen Stadt Brasov bietet eine familiäre Pension ein passendes
Programm, das mit viel Natur- und Tierbeobachtungen, aber auch mit kulturellen
Informationen von Land und Leuten, die Besucher sehr gut versorgt.
So hatten wir eine Woche lang
ein schönes Pensum mit lokalen Wanderungen, Vorträgen und Kulturausflügen.
Mitten in ländlicher Umgebung erschloß sich uns ein Land, das reich an
urwüchsiger Natur ist und wo die Menschen schon immer in direkter Nachbarschaft
mit wilden Raubtieren leben.
Dies alles war für uns als
Mitteleuropäer aus einer Kulturlandschaft schon recht ungewohnt und in gleichem
Maße faszinierend.
Da wird man gleich erst mal
vor den aggressiven Hütehunden gewarnt, die ihre Schafherden bewachen und
keinen Unterschied machen zwischen Raubtieren und wandernden Touristen!
Dagegen spielen Bären und
Wölfe eher eine Nebenrolle. Wölfe sind scheu und meiden den Menschen wo sie nur
können. Die Bären sind dann gefährlich, wenn man sie beim Schlafen tagsüber
aufstöbert, doch das wird bei den geführten Wanderungen ohnehin nicht
ausprobiert. Sie zu beobachten gelang uns nur von einem Jagdansitz hinter
Glasscheiben und nur, weil sie dort angefüttert werden. Wilde Wölfe und Luchse
zu sehen ist sehr schwierig und Spuren zu suchen ist dann alles, was
realistisch war.
Zum Glück gab es aber noch
die zwei Projekt-Wölfe Poiana und Crai, die von Menschen aufgezogen worden sind
und sich in ihrem Gehege auch mal ein paar Streicheleinheiten vor der Fütterung
gefallen lassen.
Und damit fand auch unser Urlaub
in Rumänien seinen Abschluß – am letzen Tag hatten wir diese einmalige
Gelegenheit und es war ein toller Moment, diesen schönen Tieren so direkt
begegnen zu dürfen.
RB2005 Link
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